Lokkasten 




Die Seitenflächen der Lok enthalten eine deutlich andere Einteilung der Lüftergitter und Maschinenraumfenster als die Vorserienloks. Auf beiden Seiten ist ein Maschinenraumfenster, das durch Verschieben einer Hälfte geöffnet werden kann, in der Mitte angeordnet. Beiderseits eines jeden Fensters findet man je drei Lüftergitter mit waagerechten Lamellen.Das Dach weist in der Mitte eine Haube auf, damit für den Transformator genügend Platz zur Verfügung steht. Eine weitere, kleine Dachhaube, die mit Lüftergittern versehen ist, dient zum Ansaugen der Luft, die das Trafoöl kühlt. Durch drei abnehmbare Dachteile können die großen elektrischen Bauteile, vor allem der Trafo, per Kran aus der Lok gehoben werden. Eine Dachluke ermöglicht es dem Lokführer, im Notfall (bei abgeschaltetem und geerdetem Fahrdraht) das Dach vom Maschinenraum aus zu betreten. Aus Sicherheitsgründen läßt sich die Luke nur mit Hilfe des Schlüssels vom Führerbremsventil öffnen. Auf dem Dach ermöglichen Laufroste das sichere Begehen. Am Rand des Daches verläuft eine Regenrinne. Da sich der Aufbau des Lokkastens und des Brückenrahmens in den Vorserienloks bewährt hatte, wurde er für die Serienloks übernommen. Sie erhielten wie die E 10 001 nur zwei (beheizbare) Stirnfenster, um dem Lokführer eine gute Sicht zu gewähren.Der Brückenrahmen ist eine Schweißkonstruktion aus Stahlblechen unterschiedlicher Stärke. Die Bleche werden zu Hohlkörpern verschiedenster Formen zusammengeschweißt, wodurch sich eine hohe Stabilität bei geringem Gewicht ergibt. Der Brückenrahmen besteht aus den beiden seitlichen Längsträgern. den Kopfstücken, die die Zug- und Stoßvorrichtungen tragen, sowie drei Querträger. Zwei dieser Träger dienen der Befestigung der Drehzapfen, der dritte zur Befestigung des Trafos. Alle Teile des Rahmens bestehen aus 3 bis 5 mm dicken Blechen, die jeweils kastenförmig verschweißt sind. Dadurch erhält man eine so große Festigkeit, dass sogar Stöße bis zu 2000 kN überstanden werden. Unter den Kopfstücken und den Längsträgern sind an einigen Stellen Verstärkungsplatten angebracht, die ein Anheben des Rahmens ermöglichen. Der Lokomotivkasten Teilt sich in Führerräume und Maschinenraum auf.
Der Kastenaufbau der Loks ist auf den Brückenrahmen geschweißt. Er besteht aus kasten- oder hutförmigen Leisten, auf die außen der Lokomotivmantel, bestehend aus dünnen Blechen, aufgeschweißt ist.An den Stirnseiten des Kastens befanden sich anfangs Gitterroste, die der Lokführer zum Reinigen der Scheiben betreten konnte. Umlaufende Griffstangen gewährten ihm Halt. Nachdem in den Vorserienloks der Baureihe E 03 Scheibenwaschanlagen erfolgreich getestet worden waren, wurden per HVB-Verfügung .vom 29. September 1968 alle nachfolgenden 110/113er mit solchen Anlagen ausgerüstet. Auf die zur Rostbildung neigenden Griffstangen und Gitterroste konnte man verzichten. Ersatzweise wurden nur eine Stufe und ein Haltegriff jeweils vor der Lokführerseite jeder Stirnfrontmontiert. Ab 1971 wurden auch die älteren Loks mit Scheibenwaschanlagen nachgerüstet. wobei Griffstangen und Gitterroste ganz entfielen. Pro Stirnseite liegen bei der Baureihe 110/113 wie bei alles Einheitseloks zwei in Gummi eingefaßte Führerstandsfenster , die teilweise beheizbar sind. Das Dach war bei den erstgebauten Loks von einer durchgehenden Regenrinne umrandet. Da sich hier das Regenwasser sammelte und bei Stillstand der Lok lange aufhielt, trat in starkem Maße Rostbildung auf. Daher entschloß man sich, ab 1968 alle Loks ohne Regenrinnen bauen zu lassen. Lediglich über den Führerstandstüren ließ man einen kurzen Wasserabweiser. Doch hierbei handelte man sich ein, daß der vom Stromabnehmer und Fahrdraht abgeriebene Staub bei Regen über die Stirnfenster gespült wurde. Um dies zu verhindern, klebte man ab Anfang der 70er Jahre über die Stirnfenster Gummiregenrinnen. Anläßlich von Aw-Aufenthalten wurden die älteren Loks entsprechend umgerüstet.


 



 

 


©Stefan Beienburg     

 


 

Zurück ] Nach oben ] Weiter ]